BUGA Koblenz 2011

Erfolgsgeschichte mit Pilzen

Zum ersten Mal sollte während der BUGA 2011 in Koblenz eine Dauerausstellung mit Pilzen gezeigt werden. BDC-Mitglied Peter Marseille, Leichlingen, kam über Umwege an den Auftrag seines Verbandes, diese Ausstellung zu bestücken und zu betreuen. „Mal eben ein paar Pilze ausstellen, so dachte ich jedenfalls, als ich 2010 in das Projekt eingebunden wurde“, berichtete Marseille vor niederrheinischen Kollegen in Straelen.

Pilze in allen Farben und Formen – das kam bei den Besuchern sehr gut an.
Pilze in allen Farben und Formen – das kam bei den Besuchern sehr gut an.

Aus dem „mal eben ein paar Pilze ausstellen“ wurde für den in Sachen Marketing sehr aktiven und erfahrenen Peter Marseille fast eine Vollzeitbeschäftigung. Bereits in der Planungsphase war er sieben Mal in Koblenz. Unter anderem musste ein passender Standort gefunden werden, der Vorgesehene lag zu weit ab von den Besucherströmen. Geplant war, Kulturpilze auf Holz und anderen Substraten auszustellen. „Ich kenne mich natürlich nicht mit allen Exoten aus, es sollten aber möglichst viele Arten gezeigt werden. Also musste ich mich schlau machen und experimentieren – es hat ein halbes Jahr gedauert, bis ich wusste, wie ich alle Pilze auf den Punkt anziehen muss“, erklärte der engagierte Fachmann. Allein die Kultur war es aber nicht, die Probleme bereitete: Pilze brauchen ein besonderes Klima, um zu wachsen und das musste in Koblenz in kleinen Kulturräumen innerhalb der Ausstellungsfläche geschaffen werden. Da Marseille nicht ständig selbst vor Ort sein konnte, gewann er einen Gärtner, der für den benachbarten Gemüsebeitrag verantwortlich war. „Ohne seine Hilfe wäre es nicht gegangen. Wir haben mindestens einmal am Tag telefoniert, wenn er Hilfe brauchte oder Fragen hatte“, erinnert sich Marseille. Zur Bilanz des Leichlingers gehören: Gut 400 Telefonate, 1.500 Arbeitsstunden, während der BUGA 36 Fahrten mit über 10.700 km mit frischem Material für die Präsentation, pro Tour waren zwischen 600 und 700 kg Pilzsubstrat an Bord, das entspricht einer Gesamtmenge von über 25t, die im Laufe des BUGA-Halbjahres nach Koblenz gebracht wurden. Um diese Mengen transportieren zu können, musste sich der Leichlinger ein größeres Fahrzeug besorgen.

Bei den Koch-Shows gab es kaum noch ein Halten…
Bei den Koch-Shows gab es kaum noch ein Halten…

Doch der Aufwand und sein Engagement haben sich gelohnt, da ist sich Peter Marseille sicher. Gut 80 Beiträge wurden in den sechs BUGA-Monaten in den unterschiedlichsten Medien über die Pilze veröffentlicht, hinzu kommen mehr als 260.000 verteilte Flyer „Gesunde Pilze“, acht Vorträge von jeweils bis zu neun Stunden Dauer über Pilze, ihre Kultur und ihre Verwendung in der Küche. Absoluter Höhepunkt waren die drei Koch-Shows, bei denen Pilze verwendet wurden – der Andrang war dabei so groß, dass die Besucher teilweise stundenlang in der Schlage standen, um ein paar Häppchen zum Probieren zu erhalten.

185 Tage lang wurde in diesem Pavillon die ganze Vielfalt der Kulturpilze gezeigt.
185 Tage lang wurde in diesem Pavillon die ganze Vielfalt der Kulturpilze gezeigt.

Doch Peter Marseille beschränkte sich nicht nur auf den Informationspavillon – er sorgte auch dafür, das in 12 Blumenschauen Pilze zu sehen waren. Lohn dieser Mühe war die Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft (DBG) für „die umfassende und vielfältige Darstellung“. Auf diese Auszeichnung, die nur selten vergeben wird, ist der Leichlinger zu recht stolz.

Mit einer Großen Goldmedaille wurde Peter Marseilles Engagement für den Ausstellungsbeitrag Speisepilze ausgezeichnet, von links nach rechts: Rainer Berger, Ausstellungsbevollmächtigter der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG); Karl-Heinz Plum, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der DBG und Peter Marseille bei der Überreichung von Medaille und Urkunde.
Mit einer Großen Goldmedaille wurde Peter Marseilles Engagement für den Ausstellungsbeitrag Speisepilze ausgezeichnet, von links nach rechts: Rainer Berger, Ausstellungsbevollmächtigter der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG); Karl-Heinz Plum, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der DBG und Peter Marseille bei der Überreichung von Medaille und Urkunde.

Peter Marseille hat im Auftrag des BDC mehr als nur engagierte Öffentlichkeitsarbeit gemacht – er hat „gelebte Werbung gezeigt, die mit Geld nicht zu bezahlen ist“, wie Hans Deckers in Straelen anmerkte. Mit Spaß und Humor ging der Rheinländer die Sache an. Jetzt kann er über bestimmte Zwischenfälle lachen: Doch als die schwarzen Läuse von den benachbarten Radieschen die Pilze entdeckten und sich darüber hermachten fand Marseille das erst einmal gar nicht witzig. Sein ganz persönliches Fazit: „Information über Pilze ist sehr gefragt, ich habe hier Anfragen ohne Ende. Unter anderem vom Hausfrauenbund aus elf Bundesländern…“.

„Ein toller Beitrag“ war sich die Verbandsspitze beim Besuch in Koblenz einig – von links nach rechts: BDC-Geschäftsführer Jochen Winkhoff, BDC-Vorsitzender Franz Schmaus, Tim Marseille und Vater Peter Marseille.
„Ein toller Beitrag“ war sich die Verbandsspitze beim Besuch in Koblenz einig – von links nach rechts: BDC-Geschäftsführer Jochen Winkhoff, BDC-Vorsitzender Franz Schmaus, Tim Marseille und Vater Peter Marseille.

Auch wenn Peter Marseille die Ausstellung fast im Alleingang organisiert und bestückt hat gab es doch viele Sponsoren, die mit Material, Pilzbrut und anderen wichtigen Dingen halfen. Besonderer Dank von Peter Marseille und dem BDC gilt dem Pilzhof Wallhausen, der loses Substrat spontan kostenlos zur Verfügung stellte und außerdem mit Rat und Tat zur Stelle war.

Christiane James

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